Sonntag, 7. Februar 2010

Roadtrip part 1

So, dann fang ich mal am Anfang an. Ich werd natuerlich nicht alles erzaehlen, weil das erstens zu lang waer und zweitens muss ich mir ja auch noch ein paar Geschichten fuer wenn ich wieder zu Hause bin aufsparen;)
Verena war 5 Tag in Brisbane, dann haben wir uns am 4.1. auf den Weg in Mr.Pink richtung Norden gemacht und der erste Stop war Noosa. Haben nen tollen Platz zum parken gefunden, mit Meerblick,1 min die Treppen runter zum Strand und haben in der zweiten Nacht ein aelteres Paar (ca.50) als Nachbarn gehabt, die uns zum Wein eingeladen haben. Haben gute Tipps bekommen und auch ne Einladung, bei denen in Melbourne unterzukommen, was ich vllt war nehmen werde.
Ich bin dort bei sehr stuermischen Bedingungen (keine Schwimmflaggen,kein anderer Surfer draussen) rausgepaddelt und nach ca. 15 min konstant paddeln und duckdiven gluecklich im Line-Up gewesen. Nach der ersten Wellen, die ich genommen hab, hab ich dann sehr schnell festgestellt, dass die Stroemung verdammt stark ist. Nachdem mich eine andere Welle gewaschen hat, hab ich mich ploetzlich fast am Ende des Strandes (ca. 500m weiter noerdlich von wo ich rausgepaddelt bin) wiedergefunden. Das Ende des Strandes war ein felsiges Headland. Ich hab so stark richtung Sueden gepaddelt wie ich konnte und mich hats trotzdem noerdlich zu den Felsen gezogen. Ungefaehr dann hab ich angefangen zu zittern. Nach 10 min war ich ziemlich aus der Puste und musste einsehen, dass ich die Taktik aendern muss. Das einzige, dass sinnvoll erschien, war zu versuchen moeglichst ohne Knochenbrueche ueber die Felsen aus dem Wasser zu gehen. Genau hinter dem Headland war ein kleine Einbuchtung mit kleinen vorgelagerten Felsen. Ich bin darauf zugepaddelt, hab eine Welle direkt davor geduckdivt (klingt bloed auf deutsch) und bin dann auf den Fels geklettert. Die naechste Welle hat mich dann richtig schoen auf den Felsen gepresst, wobei meine Sorge aber mehr meinem Brett galt. Dann musste ich dasselbe noch mit 3 Felsen machen um letztendlich in einer kleinen Hoehle im Trockenen zu sein. Soweit so gut. Aber um zu Fuss gings von da aus auch nicht wirklich weiter, der einzige Ausweg schien eine fast horizontale, leicht abgeschraegte Felswand zu sein. Problem damit, die war voller glitschigem Moos. Ich hab 5 min ueberlegt ob ich das mit oder ohne Brett mach, aber da ich mein Brett nicht zuruecklassen wollte und auf keinen Fall nochmal zureckkommen wollte, hab ich das Brett unter den linken Arm geklemmt und bin dann auf dem Ruecken los. Mit der rechten Hand in die vertikale Felswand gekrallt bin ich dann langsam vorgerobbt und hatte ein paar mal richtig Schiss abzurutschen. Das haette dann ca. 4m Fall mit Landung auf Felsen bedeutet. Nach dem zweiten Moosabschnitt war es aber geschafft, ich konnte aufstehen und ueber das Headland zureck zum Strand laufen. Immernoch etwas zitternd, mit jeder Menge Schnitte und nem Haufen Moos auf mir hat mich dann Verena, verstaendlicherweise in Sorge, empfangen.
Im Nachhinein ne gute Geschichte, aber muss nicht nochmal sein. Hab jetzt noch mehr Respekt vor Stroemungen!

Von Noosa gings nach Rainbow Beach, wo wir im Garten von bekannten von mir bleiben konnten und nach einer ewig langen Einfuehrung und Vorstellung sind wir am naechsten morgen mit unserer neuen Familie (1 Australier, 1 Englaenderin, 3 Hollaender, 3 Israelis) in einem vollgepackten Jeep auf Fraser Island uebergesetzt. Es hat aus Eimern geschuettet. 4WD auf der groessten Sandinsel der Welt im verruecktesten Regen! Die Israelis hatten grade 3 Jahre Army hinter sich und meinten sie haetten genuegend Erfahrung mit solchen Autos in so einem Gelaende. Aha, der Typ ist gefahren wie ein wahnsinniger und der Rest hat sich in Todesangst irgendwo am Auto festgehalten. Nach dem ersten Stueck wurde er abgewaehlt und ich durfte zum Lake McKenzie fahren. 16 km inland auf einem kleinen, steilen, matschigem Pfad voller Wurzeln und Schlagloecher. That's fun! Lake McKenzie ist ein Frischwassersee mitten im Wald mit perfektem weissen Sand umgeben. Wunderschoen! Von da aus gings zurueck, ein gutes Stueck am Strand entlang, das ist wirklich wie auf einer Autobahn fahren, mit 80km/h. Von der selben Gruppe gab es noch 4 andere Autos, also haben wir alle zusammen unsere Zelte am selben Ort aufgeschlagen und in immernoch miestestem Regenwetter gefeiert. Vom schlafen wurden wir gegen 3 Uhr morgens abgehalten, weil unsere Nachbarn eine geschlagene Stunde lang lauthals darueber diskutiert haben, ob ein Fuchs ein Fuchs oder ein Hund ist.
Naechster Tag gings ganz in den Norden, Indian Head, wunderschoener Ausblick, auf dem Weg jede Menge richtig dicke gestrandete Quallen ueberfahren und ein altes Wrack angeschaut. Dann noch zu Lake Wabby, halb von Wald, halb von Sand umgeben, mit der richtig hohen Duene davor. Echt beeindruckend! Die naechste Partynacht war trocken und sehr viel besser, mit den Israelis endlich etwas auftauend und im Endeffekt mit Leuchtstaeben auf dem Autodach tanzend. Lechaim!!!
Hab mich auch mit Iren unterhalten, die den uebelsten Akzent hatten, ich hab vllt die Haelfte verstanden.
Dritter Tag war noch ein schoener, eiskalter Creek auf dem Programm und dann wieder alles zurueck am Strand.

Weiter gen Norden haben wir einen Stop in Mon Repos gemacht, was dafuer bekannt ist, dass Loggerhead-Turtles dort Eier legen. Wir hatten ziemlich viel Glueck und haben 2 Babies gesehen, die ihren Weg vom veruddelten Geburtsort richtung Strand gemacht haben. Suess!

Naechster Stop war Agnes Water und Town of 1770. Dank Mo haben wir einen etwas versteckten Strand gefunden, mit gutem Surf und fast keinen Menschen. Haben dort am Strand gekocht und uebernachtet, eigentlich alles wunderschoen, nur die Moskitos haben uns ein guten Teil der Nacht um den Verstand gebracht. Town of 1770 ist ziemlich unspektakulaer, aber dort ist James Cook eben zum ersten Mal gelandet.
Nach 1 1/2 Tagen dort war der naechste Stop Rockhampton, the Beef Capital of Australia! Und wenns sonst auch wirklich nicht viel dort gibt, ich hatte das beste Steak meines Lebens. Ein Brocken rohes Sirloin-Steak serviert auf einem 400 grad heissem Stein. Man schneidet sich einfach immer ne Scheibe ab, braet sie und lecker. Mir laeuft jetzt schon wieder das Wasser im Mund zusammen.

Die ganze Fahrerei war sehr chillig, mit ca. 110, Fenster offen, gute Musik und schoene Natuer. Australien ist ganz schoen gruen in der Gegend und hat ne Menge Fluesse. Naechster Stop fuer die Nacht war Mackay, auch eher unspektakulaer, kein Nachtleben, aber wir hatten einen tollen Schlafplatz und eine unserer vielen Morgenfitness-Sessions am Strand.

Naechster Halt war dann Airlie Beach, wo wir die 3 Hollaender von unserer FraserTour wiedergetroffen haben und mit denen dann abends gegrillt und gefeiert haben. In der Nacht haben wir wie immer an einem netten Platz geschlafen und die Surfboards unters Auto gelegt. Mitten in der Nacht hat uns Security geweckt und gesagt wir koennen hier nicht schlafen. 15m weiter sei der Parkplatz vom Sailing Club, das wuerde gehen. Noch im Halbschlaf hab ich also das Auto die 15m zum Sailing Club gefahren. Weiterschlafen. 3 Stunden spaeter wach ich mit den ersten Sonnenstrahlen auf und realisiere, dass die Bretter ja unter dem Auto lagen. In Panik renn ich zum ersten Schlafplatz. Nichts! Ich ruf die Polizei, den Ranger, die Security an, nichts! Und das alles 1 Stunde bevor wir an Bord eines Segelschiffs gehen um 3 Tage durch die Whitsunday Islands zu segeln. Ich war unglaublich wuetend auf mich selbst, die Welt und so traurig. Mein geliebtes Surfboard.

Nach ca. 1 Stunde auf dem Segelboot, mit nur 13 anderen und 2 Crewmitgliedern, im vollen Segeln, das Boot super schraeg, der Wind auf der Haut durch tuerkisenes Wasser cruisen sind meine Gedanken dann doch auf Reisen gegangen und ich konnte richtig abschalten. Die Leute waren cool, das Segeln super, wir mussten auch helfen die Segel zu hissen, und die Natur dort einfach umwerfend. Whitehaven Beach war unser erster Landgang, danach haben wir in einer schoenen Bucht auf dem Boot in kleinen Holzschalen geschlafen. Bzw. auf dem Deck, wie ein Typ der Mark Proeger umwerfend aehnlich sah und ich. Es gab 5 mal am Tag unglaublich gutes Essen, zubereitet vom Skipper Jordan, unser Captain Jessey war sehr Pirat und wir hatten ne Menge Spass. 4 mal waren wir schnorcheln, super schoene, viele Fische und Korallen. Das einzige bloede an der ganzen Whitsunday Island, tropisches, wundervolles Wasser Sache ist, dass man nicht ohne einen duennen Neoprenanzug, genannt Stingersuit, ins Wasser kann, da es dort ca. 1cm grosse Quallen gibt, die einen toeten koennen. Und ich hab bei einem Landgang eine Eastern Brown Snake gesehen, leider nur eine kleine, aber die ist sehr giftig.
Nach 3 vollen Tagen und 2 Naechten, viel Entspannen, lesen und richtig abschalten und geniessen waren wir wieder zurueck in Airlie Beach.
Da ich diese Stadt seit der Sache mit den Boards hasse sind wir sofort weitergefahren und haben uns mit einem Nachtstop Nahe Mackay wieder richtung Sueden gemacht, aber diesmal ueber eine Inland Strecke. Jap, wir haben uns etwas Outback vorgenommen und wir sind wirklich teilweise 150 km gefahren ohne grosse Zeichen von Zivilisation. Einmal sind wir auf dem letzten Tropfen Benzin, nachdem der Motor schon 4 Mal ausgegangen, aber zum Glueck nochmal angesprungen ist, nur noch mit dem Restschwung in eine Tankstelle gerollt.

Unser Ziel war der Carnarvon Gorge National Park, eine riesige Schlucht durch die ein Fluss fliesst. Wir haben die letzten 15 holperstrassenkilometer grade zum Sonnenuntergang gemacht und wurden auf dem Weg von freilaufenden Pferden begruesst, von einer Herde Kuehen blockiert und vielen Kangaroos begleitet.
Frueh am naechsten Morgen haben wir uns dann zum Start des Tracks begeben, um uns von den Parkrangers anhoeren zu muessen, dass der Park zumindest fuer den Vormittag geschlossen ist, da Regenfaelle in der Nacht zu leichten Ueberschwemmungen gefuehrt haben. Da wir nur diesen einen Tag hatten und bei Betrachtung des Flusses dachten, dass das doch moeglich ist, sind wir etwas weiter flussabwaerts durch den Fluss gewatet und sind auf der anderen Seite in die Schlucht gelaufen. Der Track hat den Fluss 22 mal gekreuzt, wir hatten also konstant nasse Fuesse, aber die Natur war der absolute Wahnsinn, alles so riesig und es ging immer wieder ab vom Track in Spalten der Schlucht, wo ein natuerliches Amphitheater, ein Felspool mit Riesenfarnen und gut erhaltene Aboriginal Art zu finden waren. Wir sind bis zum Ende gelaufen, mit allen Umwegen und haben keine anderen Menschen gesehen. Nur die Tiere und wir. Es wurde richtig heiss und wir Anfaenger hatten nicht genug Wasser mit. Auf dem Heimweg waeren wir fast verdurstet, hatten die beste Orange unseres Lebens und dann zum Glueck eine kleine Quelle gefunden (der Creek war zu schmutzig von den Regenfaellen). Alles in allem sind wir 30 km gelaufen, in nassen Schuhen, unsere Fuesse waren kaputt.
Nach der Nacht dort sind wir dann den Tag nach Brisbane gefahren und haben 3 Tage relaxt, etwas gefeiert und Brisbane noch mehr erkundet.

Gut, das solls mal fuer Teil 1 gewesen sein, ist ja auch genug.

Hier noch die Bilder!

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